Wer hat die Glühbirne erfunden?

Ans Licht gebracht: Wer hat die Glühbirne erfunden?

Erfinder Glühbirne

Auf die Frage „Wer hat die Glühbirne erfunden?“ antworten die meisten: Der amerikanische Forscher Thomas Alver Edison war’s, und zwar 1880. Doch schreibt man ihm inzwischen die Jahrhundertidee nicht allein zu. Erfinder der Glühbirne waren vielmehr eine ganze Reihe von Wissenschaftlern, die sich einen packenden Wettlauf um die Entwicklung des elektrischen Lichts lieferten. Darunter auch der deutsche Uhrmacher Heinrich Göbel. Lesen Sie hier die gesicherten Fakten dazu, wem wann ein Licht aufgegangen ist.

Die Erfinder der Glühbirne – knallharte Konkurrenten

Die Geschichte um die Erfindung der Glühbirne liest sich wie ein Krimi mit spannenden Zutaten wie Missgunst und Neid und einem erbittert geführten Patentstreit. Der bahnbrechende Einfall, einen elektrischen Leiter mittels Strom aufzuheizen und so zum Glühen zu bringen, flackerte bereits im frühen 19. Jahrhundert erstmals auf. Gleich mehrere Wissenschaftler versuchten sich an der Glühbirne. Erfinder James Bowman Lindsay (1799 bis 1862) gelang es schon 1835, ein beständiges elektrisches Licht zu erzeugen. Alltagstauglich war seine Konstruktion allerdings nicht. 

Besser machte es sechs Jahre später Frederick de Moleyns (1804 bis 1854), der wahrscheinlich das erste Patent auf eine Glühbirne erhielt. Seine Zutaten, um die Welt aus der Dunkelheit zu führen: ein luftleerer Kolben, Platindrähte, Kohlepulver, Strom – und schon wurde Licht.

Erfindung der Glühbirne: Forschung im Haifischbecken

Auch danach versuchten sich zahlreiche Wissenschaftler an der Erfindung der Glühbirne. Nicht etwa im Team, sondern als Einzelkämpfer. Dabei verwendeten die Forscher nicht nur viel Energie auf ihre Vision von elektrischem Licht, sondern auch darauf, die Konkurrenz zu beobachten, auszuspionieren und von den Einfällen der anderen zu profitieren.

In diesem Haifischbecken schwammen neben anderen der Amerikaner John Wellington Starr (1822 bis 1846) und der in die USA ausgewanderte Uhrmacher Heinrich Göbel (1818 bis 1893). Göbel experimentierte nach eigener Aussage schon in den 1850ern mit Glühbirnen, in denen Kohlefasern heiß liefen. Darum ehrte ihn die Deutsche Post 2004 mit einer eigenen Briefmarke.

Swan, Edison oder Göbel: Wer hat die Glühbirne erfunden?

Göbel kann wie alle seine Vorgänger aber nicht von sich behaupten, alleiniger Erfinder der Glühbirne zu sein. Auch der Physiker Joseph Wilson Swan (1828-1914) und natürlich Thomas Edison (1847 bis 1931) experimentierten erfolgreich mit der Glühbirne und verfeinerten die Idee weiter, bis sie schließlich in den späten 1870ern massentauglich war. Swan meldete seine Glühbirne, in der verkohltes Papier glühte, 1878 in England zum Patent an. Edison zog zwei Jahre später in den USA nach. 

Doch wer hat denn nun die Glühbirne erfunden? Zur Klärung der Frage trafen sich die Herren Swan und Edison vor dem Patentgericht. Während des Prozesses meldete sich auch Göbel zu Wort und reklamierte die Erfindung der Glühbirne für sich. 

1893 entschieden die Richter jedoch zu Edisons Gunsten, weil dessen Glühbirne mit Kohlefäden für den praktischen Gebrauch im Alltag besonders gut geeignet war. Darum gilt heute Thomas Edison als Erfinder der Glühbirne.